Übergabe der Erntekrone an den Bundespräsidenten am 5. Oktober 2025 in der evangelischen St. Stephan-Kirche in Tangermünde
Es ist in jedem Jahr ein sichtbares Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung für die Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte, wenn die Erntekrone dem Bundespräsidenten Dr. Frank Walter Steinmeier überreicht wird. Auf Wunsch des Bundespräsidenten erfolgt die Übergabe seit einigen Jahren in den unterschiedlichen Regionen in Deutschland. In diesem Jahr wird der Festakt am 5. Oktober 2025 in der St. Stephan-Kirche in Tangermünde sein. Im Anschluss an den ökumenischen Gottesdienst, den die evangelische Gemeinde gemeinsam mit der Katholischen Landvolkbewegung Deutschland (KLB) und der katholischen Pfarrgemeinde St. Elisabeth im Bistum Magdeburg gestaltet, werden der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, die Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes, Petra Bentkämper, und die Bundesvorsitzende der Katholischen Landvolkbewegung Deutschland, Dagmar Feldmann, gemeinsam mit Dr. Dr. h.c. Johann Schneider, Regionalbischof des Propstsprengels Halle-Wittenberg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) die Erntekrone übergeben.
Erntedank heißt wertzuschätzen, was auf dieser Erde zu unserem Wohl wächst, was von Landwirtinnen und Landwirten produziert wird, achtsam damit umzugehen und es zu genießen. Damit zollen wir auch den Menschen, die unsere Lebensmittel produzieren, unsere uneingeschränkte Wertschätzung – Danke!
Diesen Dank bringen die Beteiligten alljährlich in einer gemeinsamen Erntedankerklärung zum Ausdruck. In diesem Jahr lenken wir den Blick auf die grundlegenden Werte, die unser Leben und die Gemeinschaft prägen, auf das, was unsere Gesellschaft im Kern zusammenhält.
Besonders in ländlichen Regionen schaffen die Wurzeln der Tradition nicht nur ein kulturelles Erbe, sondern lassen auch das soziale Gefüge auf der Basis gemeinsamer Werte lebendig wachsen. Sie schaffen Orientierung, fördern den Austausch zwischen Einzelnen und über Generationen hinweg und stiften dabei gleichzeitig Identität. Sie sind ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens und tragen zur Stabilität und zum Wohlbefinden der Gemeinschaft bei. Gleichzeitig leben die ländlichen Räume vom Wandel, von neuen Ideen und Prägungen durch Menschen aus den unterschiedlichsten Teilen dieser Welt. Für uns gehören zu den gemeinsamen Werten insbesondere Respekt und Achtung des Anderen, Vertrauen und Freiheit, Geborgenheit und Partizipation, Demokratie und Selbstverantwortung! Diese Werte gilt es zu stärken, damit wir als Gesellschaft auch in Zukunft handlungsfähig und solidarisch bleiben.
Die KLB Deutschland und ihre Verbände in vielen Regionen Deutschlands werden vor allem vom ehrenamtlichen Engagement der Menschen getragen. Diese Menschen sehen sich in einer Verantwortung, die über das eigene Haus hinausgeht. Sie setzen sich in den ländlichen Regionen für ein Miteinander und die Demokratie ein.
„Die Übergabe der Erntekrone an den Bundespräsidenten ist ein sichtbares, ein nach Außen erkennbares Zeichen der Wertschätzung dieses Engagements. Wir sind dankbar im Miteinander beider christlicher Kirchen auf dem Lande, dem Deutschen LandFrauenverband und dem Deutschen Bauernverband diese Anerkennung für die Menschen in den ländlichen Räumen und in der Landwirtschaft deutlich zu machen“, so Dagmar Feldmann, Bundesvorsitzende der KLB Deutschland.
Bündnis fordert: Schutz der gentechnikfreien konventionellen und ökologischen Landwirtschaft und bäuerlicher Rechte.
(Berlin, 23. September 2025) Anlässlich des Erntedankfestes (5. Oktober) hat heute ein Bündnis aus kirchlichen Entwicklungsorganisationen und bäuerlichen Interessenvertretungen eine Erntekrone an Bärbel Kofler überreicht. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung erhält die Krone mit der Bitte, sich für den Schutz der Saatgutvielfalt einzusetzen. Das Bündnis fordert zudem, keine Patente auf Saatgut zuzulassen.
Die Erntekrone steht für die Dankbarkeit gegenüber der Natur, für Wertschätzung bäuerlicher Arbeit und für eine gute Ernte. Diese ist für bäuerliche Betriebe in Deutschland und weltweit immer schwieriger zu erzielen. Klimaveränderungen bringen Wetterextreme, und große Agrarkonzerne gewinnen durch Patente immer mehr Kontrolle über den Saatgutmarkt. Vielfältiges, lokal angepasstes Saatgut steht immer weniger zur Verfügung, und der Zugang wird immer mehr eingeschränkt. Zudem plant die EU-Kommission, das EU-Gentechnikrecht erheblich aufzuweichen, sodass eine gentechnikfreie Saatgut- und Lebensmittelerzeugung nicht mehr möglich sein wird. Weiterlesen …
Die KLB zukünftig mit drei Stimmen aus und für den ländlichen Raum im ZdK vertreten
Bettina Locklair, Bundesgeschäftsführerin der KLB Deutschland, neues ZdK Mitglied
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken gibt den Anliegen der katholischen Gläubigen in Deutschland eine Stimme. Gewählte Einzelpersönlichkeiten, Vertreterinnen und Vertreter der Verbände sowie der Diözesanräte befassen sich mit den unterschiedlichen gesellschaftlichen, kirchlichen und politischen Themen. Die KLB Deutschland ist nunmehr mit drei Personen im ZdK vertreten. Nicole Podlinski, ehemalige Bundesvorsitzende der KLB, wurde im Sommer als Einzelpersönlichkeit gewählt und machte damit den Verbandsplatz frei. Diesen übernimmt Bettina Locklair, Bundesgeschäftsführerin der KLB Deutschland, und vertritt von nun an gemeinsam mit dem Bundesseelsorger der KLB Deutschland, Hubert Wernsmann, die Anliegen der Menschen im ländlichen Raum im kirchlichen und gesellschaftspolitischen Diskurs. Weiterlesen …
Sind alternative Proteine eine Chance für die Landwirtschaft und wenn ja, was benötigen Landwirtinnen und Landwirte?
Mit einer gemeinsamen Kickoff-Veranstaltung startete das neue Projekt eines Kooperationsverbundes von VISTRA Vechta, Fliedner Fachhochschule Düsseldorf und KLB Deutschland unter dem etwas sperrigen Titel Erforschung sozioökonomischer Transformationsdynamiken bäuerlicher Betriebe bei der Umstellung auf alternative Proteine (SoeTRA).
Das Projekt wird aus dem Titel „Proteine der Zukunft mit Chancenprogramm Höfe“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMLEH) gefördert und soll bäuerliche Betriebe bei ihren Überlegungen zur (Teil-) Umstellung und Produktionsveränderung mit Blick auf alternative Proteine begleiten und stärken.
Zunehmend erfordern die ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen von Landwirtinnen und Landwirten eine regelmäßige Überprüfung der Produktionsmethoden und deren Ausrichtung. Der Klimawandel, zunehmende Extremwetterereignisse, Veränderungen der Bodenqualität sowie Im- und Export wirken sich unmittelbar auf die landwirtschaftliche Lebensmittelproduktion aus. Der Wandel der Ernährungsgewohnheiten – von der Reduzierung des Fleischkonsums bis hin zur veganen Ernährung – stellt besonders tierhaltende Betriebe vor strategische Entscheidungen: Inwieweit können sie diese Veränderungen in die zukünftige Ausrichtung ihres landwirtschaftlichen Betriebs einbeziehen?
Die Projektpartner wollen herausfinden, ob der Anbau alternativer Proteine für die Humanernährung auch in Deutschland ein möglicher Baustein zur Zukunftsgestaltung landwirtschaftlicher Betriebe sein kann und welche Rahmenbedingungen dafür gegeben sein müssen.
BDP, BDM, Bioland, BÖLW, DBV, die Bevollmächtigte des Rates der EKD, KLJB und KLB veröffentlichen ein gemeinsames Positionspapier
Nach einem längeren Diskurs unter Moderation und Leitung der KLB und dem Kommissariat der Bischöfe in Berlin haben sich BDP, BDM, Bioland, BÖLW, DBV, die Bevollmächtigte des Rates der EKD, KLJB und KLB auf eine gemeinsame Position zur Einschränkung von Biopatenten geeinigt. Anlass waren die aktuellen Diskussionen zur Deregulierung der sog. neuen Gentechniken (NGT) auf EU-Ebene, die kurz vor dem Abschluss im Trilogverfahren stehen. Auch wenn sich die Beteiligten bei der Bewertung von NGT´s nicht einig sind, so fanden sie doch mit Blick auf die Biopatente eine gemeinsame Position. Für ein zukünftiges, resilientes, nachhaltiges und produktives Ernährungssystem ist Vielfalt eine Grundvoraussetzung – Vielfalt von Saat- und Pflanzengut ebenso wie der ungehinderte Zugang dazu und die Vielfalt unterschiedlicher bäuerlicher/landwirtschaftlicher Betriebsformen und Pflanzenzuchtbetriebe.
Der ungehinderte Zugang zu biologischem Material zur Pflanzenzüchtung muss sichergestellt werden, um das Sortenangebot in einer großen Vielzahl an Kulturarten für eine zukunftsfähige Landwirtschaft, die den ökologischen und ökonomischen Herausforderung Rechnung trägt, auch weiterhin gewährleisten zu können. Dies kann nur dann durch den Sortenschutz erreicht werden, wenn das Sortenschutzsystem nicht vom Patentsystem ausgehöhlt wird.
Grundlegend ist es unerlässlich, eine umfassende Einschränkung der Patentierung biologischen Materials zur Pflanzenzüchtung, welches auch in der Natur vorkommt, vorkommen könnte oder zufällig entstanden ist, vorzunehmen. Dieses Material muss uneingeschränkt für die Züchtung und Vermarktung neuer Sorten sowie für die Wertschöpfungskette zur Verfügung stehen.
Der Wortlaut des Positionspapier findet sich hier:
KLB Deutschland fordert im Trilog die Berücksichtigung von Wahlfreiheit, Koexistenz und die Einhaltung des Vorsorgeprinzips
In Brüssel wird über neue Regelungen für die sogenannten neuen Gentechniken (NGT) diskutiert. Sowohl nach dem Vorschlag der EU-Kommission als auch der Änderungen durch das EU-Parlament und den EU-Ministerrat sollen zukünftig nahezu 90 – 95 % der neuen Gentechnik-Pflanzen ohne Risikoprüfung angebaut und deren Produkte verkauft werden können. Derzeit wird im sog. Trilog nach einer gemeinsamen Lösung gesucht.
Ohne Kennzeichnung – das heißt ohne Erkennbarkeit für die Landwirt*innen und die Verbraucher*innen – , ohne Rückholbarkeit, ohne jegliche Schutzmöglichkeiten vor Kontaminationen und ohne Haftungsregelungen wird das Vorsorgeprinzip, das noch immer in der EU gilt, außer Kraft gesetzt. Vor diesem Hintergrund hat die KLB Deutschland auf ihrer Bundesversammlung am Freitag im Kloster Heiligkreuztal ihre Position für eine gentechnikfreie Landwirtschaft erneuert. Mit dem Antrag des Verbandes katholisches Landvolk (VKL) Rottenburg-Stuttgart, der schon 2010 im Verfahren zum Gentechnikgesetz vor dem Bundesverfassungsgericht mit seiner Expertise eingebunden war, werden die Triolog-Partner (EU-Kommission, EU-Parlament und den EU-Rat) aufgefordert, folgende Kriterien vorzusehen und ihre Entscheidung danach auszurichten:
Das in der EU bewährte Vorsorgeprinzip muss eingehalten werden und alle NGT vor der Zulassung einer Risikoprüfung unterzogen werden.
Die Wahlfreiheit für Verbraucherinnen und Verbraucher muss erhalten bleiben. Das ist nur möglich, wenn NGT-Produkte gekennzeichnet sind.
Mit dem Siegel „Ohne Gentechnik“ werden jährlich in Deutschland 17 Mrd. € Umsatz beim Lebensmitteleinzelhandel erzielt. In Zeiten einer schwächelnden Wirtschaft, dürfen solche Erfolge nicht ausgehebelt werden. Eine Kennzeichnung ist unabdingbar.
Die Koexistenz für landwirtschaftliche Betriebe mit und ohne Gentechnik muss aufrecht erhalten bleiben. NGT anbauende Betriebe müssen weiterhin dafür Sorge tragen, dass eine Kontamination anderer Flächen und Chargen verhindert wird.
Patente auf Leben lehnen wir ab. Wir fordern, bei der Patenterteilung mindestens die Europäische Patentrichtlinie einzuhalten.
„Als Verband für die Menschen im ländlichen Raum wollen wir, dass Landwirtinnen und Landwirte auch weiterhin gentechnikfrei wirtschaften könne. Dies gilt für ökologisch und konventionell wirtschaftende Betriebe gleichermaßen. Wahlfreiheit und Koexistenz sind die Grundlage eines guten Miteinanders. Wir wollen entscheiden können, was wir anbauen und was wir essen. Das geht nur über eine gut sichtbare Kennzeichnung entlang der gesamten Wertschöpfungskette und die Verhinderung der Kontamination!“ so der Vorsitzende der KLB Deutschland Dr. Kurt Kreiten.
Franziskus Segen `Urbi et orbi´ am Ostersonntag war ein Abschied an die Welt.
Ein Papst, der mit seiner Persönlichkeit, seiner Bescheidenheit und Güte viele Menschen erreicht hat, ist von uns gegangen. Insbesondere sein Einsatz für die Schwachen und für die Armen, seine Solidarität mit den Geflüchteten und für das friedliche Miteinander aller Menschen und Konfessionen kennzeichneten sein Pontifikat.
Vermächtnis und Auftrag für uns in der KLB sind seine nachhaltigen Impulse zur Erneuerung der katholischen Kirche. Hierzu gehört der von ihm begonnene und unumkehrbare Prozess hin zu einer synodalen Kirche sowie die Enzyklika `Laudato Si´, mit ihrem klaren Eintreten für die Bewahrung der Schöpfung und gegen ein ausbeuterisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell.
Die KLB Deutschland blickt mit Dankbarkeit auf das segensreiche Wirken von Papst Franziskus – möge sein Vermächtnis lange nachwirken. „Wir, die KLB Deutschland und die KLB-Diözesanverbände, fühlen uns diesem Vermächtnis verpflichtet!“ so Dr. Kurt Kreiten, Bundesvorsitzender der KLB Deutschland.
Bad Honnef, den 21. April 2025
Bild: von-Annett_Klingner-auf-Pixabay.jpg
Liebe Freundinnen und Freunde der KLB Bayern in den Diözesanverbänden der KLB Bayern, im Bundesverband der KLB, bei der KLJB Bayern und in befreundeten Organisationen!
Heute Vormittag hat uns die traurige Nachricht erreicht, dass Bernd, unser Landvolkseelsorger, in der Nacht von gestern auf heute verstorben ist. Wir bitten Euch um Euer und Ihr Gebet für ihn und seine Angehörigen!
Nachfolgend ein Nachruf auf Bernd:
KLB Bayern trauert um Landvolkpfarrer Rochna
Der aus dem Bistum Augsburg stammende und erst im März 2024 gewählte Landvolkseelsorger der Katholischen Landvolkbewegung (KLB) Bayern, Bernd Udo Rochna, ist in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch nach kurzer schwerer Krankheit überraschend verstorben. Der Verband ist tief erschüttert und trauert mit den Angehörigen.
Nach seiner Wahl zum Landvolkseelsorger der KLB Bayern bei der Landesversammlung 2024 im Kloster Plankstetten hatte Bernd Udo Rochna sein Amt erst im September 2024 offiziell angetreten. Mit großer Wissbegier und Vorfreude auf die neue Herausforderung hatte er begonnen, sich in Amt und Verband einzufinden. Nun ist Pfarrer Rochna vergangene Nacht nach einer schweren Erkrankung Anfang des Jahres für alle überraschend verstorben. Weiterlesen …
Tagung zu kirchlichen Pachtflächen
am 14. und 15. April
in der Katholischen Akademie in Freiburg
Über 500.000 ha landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland sind im Eigentum der beiden christlichen Kirchen. In vielfältiger Weise treten die Kirchen für Schöpfungsverantwortung, Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit ein. Der Umgang mit dem Grund und Boden im kirchlichen Eigentum bietet vielfältige Möglichkeiten und stellt gleichzeitig die Kirchen als Verpächter sowie die Landwirtinnen und Landwirte als Pachtende vor besondere Herausforderungen.
Die Katholische Landvolkbewegung (KLB) Deutschland lädt gemeinsam mit der KLB Freiburg und der Diözesanstelle für Schöpfung und Umwelt des Erzbistums Freiburg ein, die verschiedenen Aspekte in Vorträgen, Arbeitskreisen und im gemeinsamen Austausch zu beleuchten. Wir werden uns die Frage stellen, wie es gelingen kann, dass Kirche zusammen mit den Pächterinnen und Pächtern ihrer Flächen die Schöpfungsverantwortung ernst- und wahrnehmen kann. Vor allem werden wir beim Besuch guter Praxisbeispiele sehen, wie die Verpachtung kirchlicher Flächen den Schutz der Biodiversität und die Wirtschaftlichkeit miteinander verbinden kann.
Wir freuen uns auf einen anregenden Austausch!
Anmeldungen bitte über bundesstelle@klb-deutschland.de, Stichwort: „Kirchenland“ unter Angabe des Namens und der Kontaktdaten sowie mit oder ohne Übernachtung